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Lukas 24
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Jesus legte den Emmaus-Jüngern das Alte Testament aus, fing vorne bei Mose an und dann durch alle Propheten, und zeigte ihnen was in der ganzen Schrift von ihm gesagt ist: Der Messias mußte all das erleiden. Schon im Alten Testament stand also, daß der Messias leiden und sterben muß. Nun nehmen wir uns also doch noch den berühmtesten Text vor. Die Perle des Alten Testamentes. Der Gottesknecht im Jesajabuch.
Das Buch Jesaja wurde etwa 600 Jahre vor Jesu Geburt geschrieben. Es gibt nicht den geringsten Zweifel, daß der Text lange vor Jesus geschrieben wurde. Zum einen wurde er in der Septuaginta mitübersetzt und ist auch in den Qumranrollen (68 v.Chr) enthalten. Die Jesajarolle, die als allererste in Qumran gefunden wurde (und die heute das Herzstück des israelischen Nationalmuseums ist) war die große Überraschung für die Fachwelt, weil plötzlich erwiesen war, daß sich der überlieferte Text in Jahrhunderten um kaum ein Zeichen geändert hatte. Beim 53. Kapitel des Jesajabuches gehen die Wogen besonders hoch. Die jüdische Tradition der Aschkenasi zum Beispiel hat das Kapitel ganz aus der Bibel herausgenommen, weil es zu eindeutig von Jesus als dem Messias spricht. Die Kapitelunterteilung, die erst viel später vorgenommen wurde, stimmt an der Stelle auch nicht richtig, denn der Text beginnt inhaltlich schon im Kapitel davor - in Vers 13.
Jesaja 52
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Jesaja spricht von einer mysteriösen Gestalt, dem Gottesknecht. Das Schicksal dieser Gestalt ist seltsam, zum einen wird sie erhoben, erhöht werden, zum anderen wird sie leiden! Wo wurde Jesus erhöht? Wo wurde er erhoben? Das Bild von der Erhöhung greift Jesus selber einmal auf, als er seinen Jüngern erklärt, was in Jerusalem auf ihn zukommen wird.
Johannes 3
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Eine interessante Parallele. Wenn wir 'erhöht' werden, dann verstehen wir ein großes Lob, eine Auszeichnung, etwas das uns Ehre macht und Ruhm bringt. Deshalb erwarten die Juden ja bis heute den Messias als einen König. Jesus sagt seine 'Erhöhung' ist wie die Erhöhung der Schlange bei Moses. Nun ja wir kennen die Story, aber trotzdem ist es interessant sie mal nachzulesen.
4.Mose 21
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Das Volk hat wieder einmal rumgemault und war unzufrieden. Gottes Rettung, raus aus Ägypten, wollten sie nicht mehr, lieber wieder zurück in die Sklaverei. Gottes Gericht über das unzufriedene Volk ist tödlich, aber Gott bietet ihnen ein Heilungsmittel an. Gott rettet sie nicht einfach, aber er zeigt ihnen einen Weg der Rettung, der denkbar einfach ist: "Schau die erhöhte Schlange an!". "Sach mal, Mose! Hat die die Sonne dein Hirn verbrutzelt? Ich war beim Medizinmann, beim Homöopathen, habe mit allen Leuten darüber gesprochen, habe Pillen genommen und trotzdem sterben alle an den Schlangenbissen. Und jetzt sagst du, ich soll raus aus dem Zelt und deine dämliche Schlange anstarren? Das hilft? Du hast sie wohl nicht alle!". Gottes Rettung ist kinderleicht, man muß ihm nur vertrauen! Unsere Rettung geschieht, wenn wir unsere Not erkennen und auf den erhöhten Mann am Kreuz blicken, der uns retten möchte. Übrigens, man weiß nicht genau, wie die eherne Schlange ausgesehen haben mag. Es muß ja nicht die klassische Form des griechischen Aeskulapstabes sein! Es gibt mehrere Möglichkeiten! Auch ein Kreuz!
Es ist übrigens erstaunlich, was mit dieser ehernen Schlange wohl passiert ist! Es gab wenige wirklich gute Könige in Israel, aber Hiskia war einer davon! Hiskias großer Verdienst war es, mit Götzendienst im Volk Israel aufzuräumen.
2.Könige 18
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Und bei dieser Aktion wird nebenbei erwähnt, daß er auch die eherne Schlange zerstört hat, die Mose aufrichten ließ. Das Volk hatte die Schlange nämlich verehrt! Könnt ihr euch das vorstellen: Das Volk hat begonnen einen Gegenstand anzubeten, den Gott benutzt hat um zu zeigen: "Ihr müßt auf mich sehen, ihr müßt mir vertrauen!" Plötzlich wurde aus dem Gottesdienst ein Götzendienst. Dasselbe gibt es aber bei Christen auch, wenn Kruzifixe wichtiger werden wie Jesus, wenn die Särge von Heiligen in Kirchen abgeknutscht werden, wenn Statuen oder Ikonen angebetet werden! Aber es ist wieder einmal schrecklich einfach die Fehler bei anderen zu suchen! Laßt euch einmal die Frage gefallen: Was ersetzt bei mir den lebendigen Gott?
Jesaja schreibt in Vers 14 einige der ganz wenigen Bibelstellen, die über das Aussehen des Messias, über Jesus äußere Erscheinung erzählen.
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Können wir uns das vorstellen? Jesus mehr entstellt als das Aussehen irgend eines Menschen? Als Jesus auferstanden ist, da war sein Auferstehungsleib keineswegs vollkommen, schließlich zeigt er den Jüngern noch die Wunden in den Handflächen. Nur mal ein Gedankenspiel: Maria am Grab dachte es sei der Gärtner, die Jünger im Zimmer sind entsetzt als sie ihn sehen, bei der Begegnung am See wagt keiner ihn zu fragen, ob er denn Jesus ist und die Jünger auf dem Weg nach Emmaus erkennen ihn auch nicht mehr! Könnte es sein, daß Jesus durch die Folterungen der Römer (schlugen mit einer Stange auf seinen Kopf,...) so entstellt war, das ihn seine Freunde nicht mehr erkannten? Das sein Auferstehungsleib die Zeichen der Kreuzigung für uns weiter trägt? Irgendwie fällt es einem schwer sich vorzustellen, daß Jesus einmal so vor uns stehen könnte! Jesus hat bei uns ein paar Pickser auf der Stirn von der Dornenkrone und ein paar Löcher in den Handflächen von den Nägeln! Dieses Jahr ließen sich auf den Philippinen zu Ostern wieder 12 Menschen zum Spaß kreuzigen (Stuttgarter Zeitung). Vielleicht haben wir gar keine Vorstellung, was Jesus wirklich erlitten hat! Auch die nächsten Verse schreiben von seiner äußeren Gestalt.
Jesaja 53
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Er war von den Menschen verlassen! Denken wir einmal an Jesu Einzug nach Jerusalem: Alle haben "Hosianna!" geschrien! Die Jünger und das Volk! Wenige Stunden später wird er allein verurteilt, die Menschen verachten ihn, foltern ihn, verspotten ihn. Bei seinem Tod stehen ein paar Frauen "von ferne" (Mt 27,51). Als es um die Schmerzen und das Leiden ging, da waren plötzlich alle weg! Und keiner hat verstanden, wofür Jesus es getan hat:
Jesaja 53
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Die Schuld, die der Gottesknecht tragen wird, ist unsere Schuld, schreibt Jesaja! Er trägt unsere Leiden! Und dann folgt eine Beschreibung der körperlichen Qualen: Durchbohrt (obwohl die Kreuzigung erst 500 Jahre später erfunden wird!), auch die Striemen der Peitschenhiebe werden beschrieben! Warum muß das geschehen? Warum muß der Gottesknecht unser aller Schuld tragen?
Jesaja 53
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Weil alle Menschen wie Schafe umherirren und verlorengehen! Jeder geht seinen eigenen Weg, und geht verloren! (Kann man die Menschen besser beschreiben?) Das Problem ist die Schuld, die Sünde der Menschen, und diese Schuld wird auf einen einzigen Schuldlosen gelegt, der sie für alle erträgt!
Jesaja 53
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Was sagt Jesus bei seiner Verhandlung? Im Matthäus-Evangelium steht:
Matthäus 27
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Wie Jesaja schreibt, hat Jesus am Ende kein Wort zu seiner Verteidigung gesprochen, sondern er hat das Urteil hingenommen. Nicht die Römer haben ihn ans Kreuz gebracht, auch nicht die Hohenpriester und Schriftgelehrten, sondern meine Schuld - und die hat er freiwillig getragen!
Jesaja 53
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Man kann Jesus vielleicht noch unterstellen, bei der Vernehmung den Mund gehalten zu haben um eine Prophetie zu erfüllen, aber auf sein Grab hat er wirklich keinen Einfluß gehabt! "Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, aber bei einem Reichen [ist er gewesen] in seinem Tod" Gekreuzigt zwischen zwei Verbrechern, aber im Grab des reichen Josef von Arimathäa begraben! Es gibt im übrigen eine nette Anekdote, die erzählt wie Josef von Arimathäa den Pilatus um den Leichnam Jesu bittet: "Spinnst Du Josef!" sagt Pilatus "Du hast die gerade ein neues teures Familiengrab bauen lassen und willst das jetzt diesem gekreuzigten Zimmermann schenken?!" "Kein Problem" sagt Josef von Arimathäa, "Es ist bloß übers Wochenende!" .
Jesaja 53
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Jesus hat sein Leben für Viele zur Gerechtigkeit gegeben! Ihre Sünde wird er sich selbst aufladen! Er schüttet seine Seele aus in den Tod und läßt sich für mich zu den Verbrechern zählen! Gehöre ich zu den Vielen? Selbst mit seinen letzten Worten geht noch eine Prophetie in Erfüllung, wenn er für die Verbrecher Fürbitte tut:
Lukas 23
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Eine kleine Geschichte hat mich ganz zu Beginn meines Christseins sehr bewegt:
Ein Mann sitzt am Fuße eines Hügels. Oben auf dem Hügel steht ein Kreuz. Dann beobachtet er, wie ein Mann mit Nägelmalen in den Handflächen einen riesigen Sack auf den Schultern langsam zum Kreuz hinaufträgt. Er geht hin und sagt: "Jesus, was du da auf deinen Schultern ans Kreuz trägst, das sind sicherlich die Sünden der ganzen Welt!" . "Nein!" antwortet Jesus " Das sind nur deine!" |
Ralpf fürs Habakuk April 1997- Zusammengeklaut aus einer Bibelarbeit von H.P. Royer (Bergführer, Skilehrer) (1996)
letzte Änderung Mai 97 - Michael Stürmer