Nov 16 1997

Tamagotchi

trekkie22 @ 6:00 pm

Tamagotchi

Ein Tamagotchi bricht aus dem Display aus, sieht sich verwundert um und ist überrascht: „Wahnsinn, wie sieht das denn hier aus?“. Dann wird es schnell ärgerlich, wütend und fragt: „Wer von Euch ist dieser elendige Piesacker?

Das ist eine Zumutung!

  • Man schlüpft, ohne gefragt zu werden,
  • wird mit Essen vollgestopft, ohne gefragt zu werden,
  • kriegt Spritzen verpaßt, weil andere denken, es sei gut für einen,
  • muß Sport treiben bis man umfällt!

Ich will bitte selber entscheiden, was gut für mich ist, wie mein Leben ablaufen soll! Ist das so schwierig zu verstehen?“

Dann wendet er sich an Tamara Gotchi, die in der Nähe auf dem Boden sitzt! „Hey Du! Hörst Du mich? Verstehst Du was ich sage? Ich spreche hier schließlich für die Tamagotchis der ganzen Welt!“

Tamara antwortet: „Ja, ich verstehe Dich sogar gut! Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor!“

1. Sitzt in unserem Leben jemand am Drücker?

Wie ist das in unserem Leben? Wer sitzt in unserem Leben am Drücker? Denkt mal kurz darüber nach!

Äußere Einflüsse in meinem Leben

  • Da sind Eltern, die einem alles vorschreiben.
  • Da sind Freunde, die unser Umfeld prägen, vor allem die Wochenenden.
  • Da gibt es ein Schulsystem, das bestimmt, in wieweit wir für den Arbeitsmarkt tauglich sind.
  • Den Betrieb, der uns nach Lehre oder Studium nicht haben will.
  • Die Werbung im Fernsehen, die uns schmackhaft macht, was gerade hip ist und den besten Profit abwirft!
  • VIVA und Arabella bestimmen unseren Lifestyle,
  • Kinofilme vermitteln uns elementare Werte (Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Ein Mann muß tun, was ein Mann tun muß. Wir steigen ein mit Tigerentenclub, über Sendung mit der Maus zu Marienhof, harte Sendungen „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ und landen am Ende bei „Für alle Fälle Stefanie“)
  • Und dann gibt es noch die eigenen Zwänge, die wir uns auferlegen, ich will schließlich nicht als alte Jungfer mit 22 Jahren enden!

Werden wir gelebt?

Haben wir denn wirklich die Möglichkeit unser eigenes Leben zu leben? Einen eigenen Stil zu haben …es muß ja nicht gleich ein Hausboot auf dem Rhein sein.

Darüber habt ihr sicher schon oft nachgedacht oder bei euren Kumpels abgekotzt! Man hofft dem allem zu entfliehen, wenn man nur endlich von Zuhause weg ist. Aber wir wollen hier noch einen Schritt weiter gehen.

Gott, Schicksal, Teufel oder Kismet?

Bestimmt wirklich jemand den Ablauf unseres Lebens? So wie beim Tamagotchi jemand von außen die Knöpfchen drückt, und es selber hat keine Chance zu reagieren – In eine kaputte Familie geboren – nicht so helle in Fremdsprachen? – die falschen Freunde? für den Traumberuf zwei Zentimeter zu klein oder, zu kurzsichtig? oder ähnliches…. Dafür kann man nichts!

Gibt es ein Schicksal, das den Weg, den wir gehen vorherbestimmt!
Ein gütiges Schicksal, wie im orientalischen Märchen? Kismet, eben?

Die Frage die wir uns als Christen vielleicht eher stellen ist die,

Steuert Gott das Leben der Menschen? Bestimmt er jeden Schritt den wir tun? Ist unser Leben von ihm vorgezeichnet und wir können jeder nur nach seinem Plan leben ?…
oder bestimmt womöglich der Widersacher, der Versucher, der Teufel, was die Menschen tun, hat er unser Leben fest in der Hand. Schließlich gibt es ja jede Menge Kriege, Konzentrationslager, Folter,…
oder ist jeder Mensch selber seines Glückes Schmied , wie es in einem Sprichwort heißt
oder ist alles einfach Zufall?

Puh, das sind eine ganze Menge sehr schwieriger Fragen!

Bibel zum Thema

Es gibt ganz verschiedene Ansichten und auch christliche Meinungen dazu, aber die Bibel gibt uns letztendlich kein schlüssiges Bild, ob Gott sich in das Leben aller Menschen einmischt! Dann wäre Gott ja letztendlich verantwortlich für Kriege, für Hunger, Armut, Elend, …

Die Bibel macht nur Andeutungen zu diesem Thema und faßt es ganz gut zusammen wenn sie sagt, daß Gottes Gedanken höher sind als unsere Gedanken und seine Wege höher als unsere Wege!

Jes 55,8-9

8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR,
9 sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

Vorhersehung oder Vorherbestimmung

Gott sagt zwar, daß er alles weiß, jedes Haar auf meinem Kopf gezählt ist und er jeden Spatz am Himmel kennt. Aber Gott sagt zum Beispiel nicht, daß er bestimmt, wann ich eine Glatze kriege und wann der Spatz gegen eine Fensterscheibe donnert. (Mt. 10,29Mt 10,29-30) Gott sieht schon alles, was wir tun werden, (das ist Vorhersehung), aber er sagt nicht, daß er alles vorherbestimmt, (das wäre Vorherbestimmung).

In allen Dingen einen freien Willen?

So hat der Mensch in den meisten Dingen einen freien Willen, Gott weiß aber längst schon, wofür ich mich entscheiden werde. Der Mensch hat in den meisten Dingen einen freien Willen, aber nicht in allen Dingen.

Ich kann zum Beispiel frei entscheiden, welche Socken ich morgens anziehe, welche Tütensuppe ich bevorzuge und in welchen Kinofilm ich gehe, aber die Bibel sagt, daß ich mich nicht frei entscheiden kann, ob ich in den Himmel komme oder die Ewigkeit ohne Gott zubringe. Hier entscheidet Gott allein, und nicht etwa der Mensch. Gott bietet mir den einzigen Zugang in den Himmel an, durch den Tod Jesu am Kreuz. Der Mensch kann nichts, aber auch gar nichts dazutun. Wenn ich gerettet werde, dann ist es alleine Gottes Werk. Für Martin Luther war das der wichtigste Gedanke, sein großer Durchbruch (sola gratia) und sagt, daß der Mensch nicht einmal die Möglichkeit hat zu Gottes Angebot an uns JA zu sagen, denn dann hätte der Kreuzestod Jesu nicht gereicht, um uns zu erretten.

Die NEIN Möglichkeit

Der Mensch hat bestenfalls die Möglichkeit NEIN sagen. Gott läßt uns den freien Willen für ein Leben ohne ihn. Wie der Baum im Paradies ein NEIN-Baum war. Sobald sich Adam und Eva entscheiden, ein Leben ohne Gott zu führen (Gott hatte gesagt, daß die dann sterben müssen) müssen sie von der Frucht des Baumes essen, in die NEIN-Frucht beißen. NEIN, ich will nicht mit dir zusammenleben! (Apfel mit NEIN drauf) Diese Wahl haben die Menschen heute auch noch, auch Christen. Und viele Menschen leben dieses NEIN, ohne sich je darüber Gedanken gemacht zu haben.

Zurück zur Ausgangsfrage: Wird mein Leben von außen vorherbestimmt? Sitzt jemand am Drücker

Also sitzt Gott in unserem Alltagsleben nicht am Drücker? Ich lebe also vor mich hin und das Ergebnis meines Lebens ist Zufall?

Letztendlich wissen wir es nicht. Wahr ist, das Gott sich in unserem Leben einmischen kann!

Gott kann uns vor einem Unglück bewahren, Gott kann unser Gebet erhören, Gott kann uns gesund machen. Und Gott mischt sich ein, in dem er immer wieder Kontakt zu uns aufnimmt. Vielleicht tut er das heute abend bei Euch, wenn ihr spürt, daß hier nicht nur der Idiot aus dem Tamagotchi spricht, sondern Gott selbst Euch etwas sagen will!

Das neue Testament spricht aber noch von einer anderen Möglichkeit:Ich habe die Wahl, Jesus an den Drücker zu lassen.

2. Vergleich Paul Piesacker – Jesus am Drücker!

Die Bibel spricht davon, daß es möglich ist, eben nicht mehr stumpf vor sich hinzuleben, den eigenen Vorteilen nachzujagen, Angst haben zu müssen, daß mein Leben nutzlos ist. Jesus spricht von einer echten Alternative. Er lädt uns ein, ein Leben mit ihm zu führen, ein Leben in dem er am Drücker sitzt. Wenn Jesus am Drücker sitzt, dann sieht das ganz anders aus, als wenn ein Paul Piesacker die Knöpfchen drückt.

Joh 10,10

10 Ein Paul Piesacker (Dieb) kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben im Überfluß (und volle Genüge) haben sollen.

Wenn Jesus bei uns am Drücker sitzt, dann mit einer total anderen Absicht. Paul geht es darum, auf meine Kosten seinen Spaß zu haben. Es ist ihm scheißegal, wie es mir dabei geht. Er befriedigt seine Bedürfnisse. Befolgt seine eigenen Ziele. Ich bin seine Marionette. Jesus geht es darum, daß ich das Leben habe und zwar bis zum Abwinken. Jesus gibt mir alles, was ich wirklich brauche. Er geht sogar bis an das absolute Extrem. „Ich lasse mein Leben für die Küken!“ Joh 10,27

Joh 10, 27-28

27 Meine Küken (Schafe) hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;
28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen.

Sein Plan ist es nicht uns zu ärgern, das Leben zu vermiesen. Er will, daß wir wirklich ein echtes Leben haben. Jesus ist jemand, der uns das Leben gibt und dafür sorgt, daß wir nicht umkommen. Er hält uns in seiner Hand, aus der uns niemand reißen kann.

3. Zwei Realitäten

Aber mal ganz ehrlich. Was ändert sich denn, wenn Jesus am Drücker sitzt? Sehen wir irgendwie gesünder aus, als der Rest der Welt? Habe ich weniger Pickel? Bin ich glücklicher? Manche Leute versprechen Euch, „Komm zu Jesus, dann wird alles schlagartig besser. Die Akne verschwindet, die Frauen fliegen auf Dich, Du wirst viel besser in Mathematik und alles ist Friede Freude Eierkuchen!“ Das ist gequirlte Kacke und unbiblisch dazu.

Ändert sich dann ein Leben, wenn Jesus am Drücker ist überhaupt? Würde das Leben des Tamagotchi oder der Tamara Gotchi anders verlaufen, wenn Jesus am Drücker sitzen würde? Darauf gibt es eine absolut korrekte Antwort: Vielleicht!

Gott mischt sich in unserem Leben ein. Äußerlich bleibt das Leben eventuell gleich, aber andererseits passiert etwas, was unser Leben total umwirft: Es passiert etwas, das man nur mit den Augen eines Glaubenden sehen kann. Es geschieht direkt vor unseren Augen, aber man kann es nicht sehen. Es gibt tatsächlich eine unsichtbare Welt, eine zweite Realität, die sich total ändert, wenn Jesus an den Drücker kommt.

1. Die offensichtliche Realität.

Es gibt die offensichtliche Realität, die ihr seht, wenn ihr euch mal gerade umschaut. Schaut die Mädels neben Euch an, dann wißt ihr was ich meine. Die Realität, die ein Physiker erklären kann, die man messen kann, die ein Psychologe erklären kann, die man filmen kann: Ich gehe aus dem Haus, ein Ziegelstein fällt mir auf den Kopf, ich schreie, ein Musikproduzent hört mich und engagiert mich, ich mache meine erste CD, bekomme einen Grammy und werde ein weltberühmter Star.

aber es gibt auch eine zweite Realität , die die meisten Menschen gar nicht kennen.

2. Die Glaubensrealität.

Diese Realität ist vor Gott viel wichtiger, als das was ihr um euch herum seht. In dieser unsichtbaren Realität passieren solche Sachen: Ich erfahre plötzlich, daß Gott eine Realität ist, daß ich ihn im Alltag erleben kann, daß ich eine Beziehung zu Jesus haben kann. Ich bin sicher, daß mein Leben einen Sinn hat, ich weiß, daß ich wahnsinnig geliebt werde, daß Gott manchmal nicht schlafen kann, weil er an Sehnsucht nach mir hat. Ich brauche in meinem Leben keine Angst mehr zu haben, nicht einmal mehr vor dem Tod, denn ich habe eine lebendige Hoffnung über den Tod hinaus! Ich habe hier auf der Erde eine Aufgabe, für die es sich zu leben lohnt. Ich habe einen Auftrag, Gott ist mein Beistand. Ich erlebe wie Gott mich bewahrt. Plötzlich erlebe ich wie Gott zu mir spricht, wie er mich verändert und tröstet. Ich erlebe wie Gott in meinem Leben wirkt.

Diese andere Realität ist erfahrbar, kann jeder von Euch selber erleben. Es gibt ein Tor in diese zweite Realität. Ihr könnt alle hineindringen, wie das Tamagotchi plötzlich merkt, daß es etwas viel größeres und gewaltigeres hinter dem Display gibt!

In dieser zweiten Realität wird unsere Frage, ob mein Leben Zufall ist, blindes Schicksal oder das Ergebnis der Laune anderer Menschen beantwortet.Wenn Christus in uns lebt in uns, dann ist er bei uns alle Tage bis zu der Welt Ende.

Wenn ich diese 2. Realität erlebe, dann wird mir etwas zur Gewißheit, was mich trägt:

Röm 8,28

28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratsschluß berufen sind.

Das heißt für mich, daß ich als Christ, wenn ich Gott liebe, nicht entmündigt werde, immer noch einen freien Willen habe, daß aber alles, was Gott in meinem Leben zuläßt, letztendlich das allerbeste für mich ist. Gott vergißt mich nicht, er läßt mich nicht fallen. Ich kann nicht tiefer fallen, als in Gottes liebende Hände.

(eine harte Aussage für

Christen im Sudan, die verfolgt werden;
für Christen, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzen;
für Christen die unter Schmerzen an einer Krankheit leiden oder verunglücken!)

So etwas sagt sich leicht – soll ich es ansprechen?

Wie läßt man Jesus an den Drücker?

Wenn Jesus für mich gestorben ist, wenn ich das annehme, dann bin ich bereits Christ, dann bin ich erlöst und komme in den Himmel. Ihr habt das Loch durch den Display gestoßen. Ihr spürt das Leben auf der anderen Seite. Ihr werft einen Blick hinüber. Nichts kann mich trennen von der Liebe Gottes. Herzlichen Glückwunsch, wenn ihr schon dabei seid!

Aber in meinem Leben sieht es immer noch fürchterlich aus (jeder kennt das). Tief in meinem Herzen bin ich noch immer der alte Stinkstiefel, der Lügner, der Ungerechte, der wütende Rumschreier, der miese Sack, der Egoist. , Mörder, Hurenbock, …. Sünder

Jesus möchte nun die Herrschaft in meinem Leben antreten. Er kann regieren, er kann am Drücker sein, wenn ich ihn lasse. Es gibt im alten Testament viele Bilder für dieses, „an den Drücker lassen:“

Das Volk wird von Gott an die Grenze des Landes Kanaan gesetzt. Und Gott sagt: Nimm es dir, nimm das Land ein, ich gebe es in deine Hand!

Und es passiert etwas total verblüffendes, das Volk Israel bleibt lieber in der Wüste. 40 Jahre lang. Total beknackt!

So ist es beim Christwerden auch. Gott schenkt Euch ein neues Leben, öffnet Euch eine neue Realität und er sagt: Ich habe durch Jesus Tod alles bezahlt: Jetzt auf, nimm es dir, mach was draus. Hab keine Angst. Ich verspreche Dir, es wird das größte Abenteuer deines Lebens!

Was ist mit Euch, bleibt ihr lieber in der Wüste? Bleibt ihr lieber auf der Seite jenseits des Displays. Wollt ich nur rübergucken?

Wenn ihr hinüber wollt, wenn ihr die Gewißheit wollt, daß in Eurem Leben Jesus am Drücker sitzt, dann ist das auch ein bewußter Schritt:

Ich will, daß Jesus mehr und mehr wichtig wird in meinem Leben.

Johannes der Täufer sagt einmal, daß Jesus zunehmen soll, ich aber soll abnehmen. Das hat nichts damit zu tun, daß ich dringend mal eine Diät machen sollte. Es bedeutet eben nur, daß Jesus immer wichtiger werden soll, und ich unwichtiger.

Ich frage nach seinem Willen durchs Beten, durch Bibellesen und bitte darum, daß er mich verändert.

Ich muß nicht 1000 Sachen erfüllen, nicht hundert neue Gebote erfüllen, sondern er selbst darf sie durch mich tun. Er darf mich verändern. Er weckt in mir den Wunsch Gutes zu tun. Jesus tut sie jetzt durch mich. Und ich verspreche Euch, es stimmt, was Jesus verspricht, daß mit jedem Schritt, den ihr in das Neue Land geht Euer Leben spannender wird. Das ihr das Leben in Fülle finden werdet: Kein Easy Life, kein unter Palmen liegen, keine Weintrauben, die Euch in den offenen Mund hängen, sondern ein Leben, das voll ist von Erleben, das intensiv ist, das überquillt, das Euch Kraft kostet und auch Überwindung, ein Leben das richtig lebenswert ist. Ein Leben das satt macht.

Autor: Ralf Wagner

Comments are closed.