Hebraeer 6 3 Und dies wollen wir tun, wenn Gott es erlaubt. 4 Denn es ist unmoeglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind 5 und das gute Wort Gottes und die Kraefte des zukuenftigen Zeitalters geschmeckt haben 6 und [doch] abgefallen sind, wieder zur Busse zu erneuern, da sie fuer sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen.Heisst das, dass ich als Christ, wenn ich einmal abgefallen bin, nie wieder Vergebung meiner Suenden bekomme? Heisst das, dass ich dann nicht mehr Busse tun kann? Gibt es auch fuer mich als Christen ein: zu spaet? Worum geht es eigentlich im Hebraeerbrief, und wer hat ihn wem geschrieben?
Hebraeer 5 11 Darueber haben wir viel zu sagen, und es laesst sich schwer darlegen, weil ihr im Hoeren traege geworden seid. 12 Denn waehrend ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr wieder noetig, dass man euch lehre, was die Anfangsgruende der Aussprueche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch noetig haben und nicht feste Speise. 13 Denn jeder, der noch Milch geniesst, ist richtiger Rede unkundig, denn er ist ein Unmuendiger; 14 die feste Speise aber ist fuer Erwachsene, die infolge der Gewoehnung geuebte Sinne haben zur Unterscheidung des Guten wie auch des Boesen.Das heisst, dass die Judenchristen in den Anfaengen des christlichen Glaubens stecken, obwohl sie schon viel weiter sein muessten. Was der Verfasser unter "Milch" versteht erklaert er gleich darauf in Kapitel 6
Hebraeer 6 1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Busse von toten Werken und dem Glauben an Gott, 2 der Lehre von Waschungen und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.Die Lehre ueber die "Abkehr von toten Werken", vom Glaube an Gott, vom Taufen, vom Handauflegen, von der Auferstehung der Toten und vom ewigen Gericht, stecken fuer ihn im Anfang des Glaubens. Oh, weh, o weh, wo stehen wir dann? Ist uns das nach jahrelangem Christsein alles so klar? Koennen wir einem Interessierten ueber diese "Glaubensanfaenge" Auskunft geben?
Diese feste Nahrung ist, meiner Ansicht nach, der ganze Hebraeerbrief, aber wenn
wir nur die Ueberschrift des folgenden Kapitels 7 "Christus und Melchisedek"
o.ae. anschauen, bekommen wir einen Eindruck davon, was mit solcher fester
Nahrung gemeint sein koennte Eben immer tiefere Christuserkenntnis (und das
meint nicht allein das Wissen ueber Christus), immer mehr Zusammenwachsen mit
IHM.
Ausserdem kann uns diese Vorgehensweise eine wichtige Orientieung in unserer
christlichen Arbeit geben. Wie viele liegengebliebene Christen gibt es auch heute
bei uns? Wieviele Lau-Gewordenen? Bei vielen kommt das Wachstum im Glauben
irgendwann zum Stillstand. Aber was ist dann zu tun? Sollen wir immer wieder
herumbuchstabieren am Glaubens-ABC? Nein, wir koennen gerade dann weitergehen in
Bibellesen, uns vom heiligen Geist leiten lassen und vielleicht auch von einem
Seelsorger oder jemand anderen, der im Galuben weiter ist, tiefer in das
Glaubensgeheimnis fuehren lassen. Das als kleinen Tip im Umgang mit anderen und
und selbst.
Was nennt Mister X also in Kapitel 6, 1+2 als absolute Grundlage und Milch des Christenbabys?
Hebraeer 6 3 Und dies wollen wir tun, wenn Gott es erlaubt. 4 Denn es ist unmoeglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind 5 und das gute Wort Gottes und die Kraefte des zukuenftigen Zeitalters geschmeckt haben 6 und [doch] abgefallen sind, wieder zur Busse zu erneuern, da sie fuer sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen. 7 Denn ein Land, das den haeufig darauf kommenden Regen trinkt und nuetzliches Kraut hervorbringt fuer diejenigen, um derentwillen es auch bebaut wird, empfaengt Segen von Gott; 8 wenn es aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbrauchbar und dem Fluch nahe, der am Ende zur Verbrennung fuehrt. 9 Wir aber sind, wenn wir auch so reden, im Hinblick auf euch, Geliebte, vom Besseren und zum Heil Dienlichen ueberzeugt. 10 Denn Gott ist nicht ungerecht, eures Werkes zu vergessen und der Liebe, die ihr gegen seinen Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen gedient habt und dient. 11 Wir wuenschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise, 12 damit ihr nicht traege werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheissungen erben.Mister X hat jetzt nicht die Gelegenheit vom Heiligen Geist, sich nochmals laenger darueber zu aeussern (V.3). Er ist in seiner Lehrfaehigkit von Gott abhaengig. Denn Gott allein kann das Herz der Empfaenger oeffnen. Dann kommt aber wieder die Sorge des Schreibers um die Gemeinde durch. Ihre junge Entwicklung ist zum Stillstand gekommen. Er weiss, dass ein Christ durch Traeghiet im Galuben all das wieder verlieren kann, was er durch den Glauben an Christus gewonnen hatte. Noch ist es fuer die Gemeinde nicht so weit. (V9-11), aber der Verfasser spricht eine deutliche Warnung aus. Wie gewonnen so zerronnen, diese heutige Sprichwort passt hier ganz gut.
Dadurch werden uns die "Kraefte der zukuenftigen Welt" schon ein Stueckweit zuteil. Wir sind nicht nur Traeumer oder Phantasten, die Gottes fernes, unerreichbares Reich im Jenseits erwarten, sondern wir haben als Christen schon manches Mal seine Wunder in unserem Leben erlebt. Oder nicht?
Markus 3 28 Wahrlich, ich sage euch: Alle Suenden werden den Soehnen der Menschen vergeben werden, und die Laesterungen, mit denen sie auch laestern moegen; 29 wer aber gegen den Heiligen Geist laestern wird, hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Suende schuldig;Und Abfall in Vers 6 bedeutet nicht, eine schwere Suende zu begehen, sozusagen Muell zu machen, sondern Abfall meint, wenn man radikal die Bruecken zu Christus abbricht. Gottes Gnade und Liebe, die man bereits erfahren hat, zum Beispiel in der Vergebung der Suenden, wirft man auf den Muell. Vielleicht nicht radikal und schnell, vielleicht auch erst ueber die Jahre?
Mister X will nicht, dass wir in Aengstlichkeit verfallen, aber er will schlafende Christen aufwecken. Er weiss, dass Lauheit und Traegheit ein Glaubensleben zum lebensgefaehrlichen Abfall fuehren koennen. Die Grenze dafuer wird Gott alleine einmal stecken.
Hebraeer 10 26 Denn wenn wir mutwillig suendigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, bleibt kein Schlachtopfer fuer Suenden mehr uebrig, 27 sondern ein furchtbares Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird. 28 Hat jemand das Gesetz Moses verworfen, stirbt er ohne Barmherzigkeit auf zwei oder drei Zeugen hin. 29 Wieviel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Fuessen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt wurde, fuer gemein geachtet und den Geist der Gnade geschmaeht hat? 30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: `Mein ist die Rache, ich will vergelten; und wiederum: `Der Herr wird sein Volk richten. 31 Es ist furchtbar, in die Haende des lebendigen Gottes zu fallen!Zur Veranschaulichung gebraucht Mr.X ab Vers 7 ein Beispiel vom fruchtbaren und unfruchtbaren Land, das schon im Alten Testament bekannt war. (5.Mose 11,11ff) Auch Jesus selbst hat in seinen Abschiedsreden Aehnliches gesagt.
Johannes 15 2 Jede Rebe an mir, die nicht Frucht bringt, die nimmt er weg; und jede, die Frucht bringt, die reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe. 3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. 4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir. 5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir koennt ihr nichts tun. 6 Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.Der Hebraeerbrief will weder eine Grenze fuer Gottes Vergebung aufrichten, noch Angst vor Gottes Gericht machen, sondern seine Worte sollen Warnlichter am Abgrund sein und uns vor dem Sturz bewahren. Es geht darum die Nachfolge Jesu mit dem ganzen Herzen ernst zu nehmen, mit dem uns anvertrauten Gut sorgsam umzugehen, sich nicht traege und selbstzufrieden als Christ zurueckzulehnen, sondern in der Nachfolge treu zu bleiben bis ans Ziel unseres Glaubensweges.